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Visa-Beschaffung-Abenteuer (Februar 2003)

Der ganze Papierkram wegen den Visa war mir ein Graus: ich benötige 10 Visa und jedes Land hat andere Bestimmungen und vor allem jede Informationsquelle (Botschaftsmitarbeiterin, Konsularsekretär, Reisehandbuch, Internet, andere Reiseberichte) nannte unterschiedliche Voraussetzungen, Fristen und Bedingungen die es zu erfüllen gab. So kümmerte ich mich lieber um andere Reisevorbereitungen. Als ich jedoch erfuhr, wie kompliziert es ist, sich unterwegs ein Visum zu beschaffen, beschloss ich noch möglichst viel von zu Hause aus zu beschaffen.

Visa-Beschaffung

Mit einigem Stress, ein paar Briefen, sehr vielen Telefonaten und noch viel mehr Geduld machte ich mich daran. Rasch merkte ich, dass einiges verhandelbar ist und auch ein paar Tricks waren nötig. Verlangte das Land für ein Touristenvisum z.B. eine Hotelbuchung, so probierte ich ein Privatvisum zu beantragen. Wenn dies aber wiederum eine persönliiche Einladung voraussetzte, gibt es immer noch die Möglichkeit eines Transitvisums und eine längere Frist war meist verhandelbar. Als eine Botschaft in Wien nicht mitmachte, hatte ich bei der Botschaft in Berlin Glück oder statt einer Botschaft war mir das Konsulat gnädig. Um Zeit zu sparen, sandte ich zuerst nur die Passkopie und erst wenn alles abgeklärt war den Originalpass, der bis dahin auf einer anderen Botschaft war.

Gegen Schluss wurde es dann noch richtig spannend. Ich hatte schon acht Visa im Pass und ihn bis dahin immer „eingeschrieben“ versandt. Da die Zeit aber knapp wurde, entschied ich mich für den schnelleren Express-Versand (was das „einschreiben“ ausschloss). Das usbekische Konsulat in Frankfurt behauptete eine Woche lang, sie hätten keinen Pass von mir erhalten. Zudem verlangten sie plötzlich doch eine Einladung und ein Touristenvoucher. Nach etlichen mühseligen Telefonaten erbarmten sie sich, fanden meinen Pass und stellten ein Visum aus.

Das war der Freitag zwei Tage vor der Abreise und mein Pass war noch immer in Frankfurt. Da mir noch das russische Visum fehlte, starteten wir eine Sonderaktion: Caro bat ein Kollege, der in Frankfurt arbeitete uns zu helfen. Olaf, war sofort dabei, ging am Nachmittag auf die Botschaft und holte den Pass ab. Am selben Abend musste er mit dem Zug nach München und auf dem Bahnhof in Mannheim fand die Übergabe an Caros Bruder Christoph statt. Dieser sollte ihn seiner Mutter bringen, die am Sonntag an den Abschiedsbrunch kam. Doch Christoph kam gleich selber und brachte den Pass mit. Nach dem Brunch fuhren wir direkt zur Sihlpost, wo ich den Pass an die Agentur schickte, die das russische Visum besorgen sollten. Es war abgemacht, dass sie dafür eine Woche brauchen und mir den Pass nach Wien nachsenden. Eine Woche später in Wien erfuhren wir allerdings, dass sie leider, leider nun doch mehr als zwei Wochen brauchen. Wieder benötigte es einige hitzige Telefonate, bis ich zwei Tage später überglücklich und extrem erleichterter Besitzer meines Passes mit zehn Visa war.

In solchen Situationen ist es hilfreich Freunde in aller Welt zu haben: sei es für Einladungsschreiben, Agenten-Pass-Übergabe, oder gastfreundliche Zufluchtsorte während zermürbendem Warten auf die Post.... aber das ist eine andere Geschichte und sollte ein anderes Mal erzählt werden.