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Träume die wahr werden oder wie ein Computer nach Sevastopol und wir zu unserer Fähre kamen (März 2003)

Alles begann an Silvester 02/03 auf einer Tessiner Alp, wo wir Reto kennen lernten. Als er von unserer Reise auf die Krim erfuhr, bekam er leuchtende Augen. Vor über einem Jahr versprach Reto dem ukrainischen Wissenschaftskollegen Andrey einen von der ETH ausgemusterten Computer. Nur der Transport konnte bis jetzt noch nicht finanziert werden. So kam es, dass wir bei der Abfahrt auf dem Dach eine Riesenpizzaschachtel verstaut hatten. Zusätzlich erhielten wir beim Abschiedsbrunch einen in Deutschland ausgemusterten Bildschirm, für den wir kostbaren Stauraum entbehrten und den wir schnellstmöglich wieder loshaben wollten.

Caro im Schneegestöber vor einem Teil des Kahnpalastes.Nach langer, holperiger Fahrt und eiskalten Nächten wären wir fast, kurz vor dem Ziel, gescheitert. Bei einer faszinierenden Pause am Kahnpalast verloren wir zu viel Zeit und wurden bei der Weiterfahrt von der Dunkelheit und einem wilden Schneegestöber überrascht. Zudem lotste uns das GPS auf direktem Wege auf die Sevastopoler Bucht zu. Die vermeintliche Brücke in die Stadt war jedoch eine Fähre, die nicht fuhr. So stand uns nochmals eine einstündige Fahrt auf tief verschneiten, dunklen Strassen und zwischen schleudernden unbeleuchteten Ladas um die Bucht und über die Hügel bevor. Am ersten belebten Platz in der Stadt riefen wir sofort Andrey an. Schlechtem Telefonempfang und Sprachbarrieren trotzend, versuchten wir ihm klarzumachen, wo wir uns befanden. Irgendwie klappte es, dass er nach einer Stunde hoffnungsvoll neben unserer „Old Lady“ stand.

Andrey führt uns durch die byzantinische Ruinenstadt Für die ukrainische Gastfreundschaft war es nicht nur selbstverständlich uns als Gäste aufzunehmen, sondern in den folgenden Tagen wurden uns auch noch alle Ecken und Denkmäler Sevastopols gezeigt. Überrascht waren wir allerdings über die begrenzten Lebensverhältnisse einer ukrainischen Einfaches Badezimmer in sowietischem Plattenbau. Durchschnittsfamilie, die wir so nah miterlebten. Es fehlte an allem. Sei es Brot, Seife oder einfach Geld. In den drei Tagen unseres Aufenthaltes konnten sie uns nur Tee anbieten. Andrey freute sich sehr über den Computer, von dem wir hoffen, dass er die strapaziöse Fahrt überstanden hat. Diese Workstation bringt aber offenbar auch einige neue Hürden mit sich: er muss nun eine verschließbare Türe und ein Alarmsystem im Institut installieren lassen.

Eine unserer Hürden war eine Fähre von der Krim nach Istanbul zu finden. Auch hier stand uns Andrey mit Rat und vor allem mit Tat zur Seite. Während seiner ausgedehnten Mittagspause schaffte er es, in einigen mühsamen Hafengängen und unzähligen Telefonaten, uns auf die Passagierliste eines Frachters zu setzen. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.