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Ein Tag im Leben von.... (April 2003)

5Der Ruf des Muezzins aus den nahegelegenen Dörfern mischt sich in unsere letzten Träume. Gespannt blinzeln wir durch die beschlagene Scheibe, in der Hoffnung den Morgenkaffe in der Sonne geniessen zu können. Während Mitsch nochmals den Schlafsack über beide Ohren zieht, springt Caro plappernd zum Auto heraus, richtet den Gaskocher ein und bereitet das "Zmorge" vor.

Da der Tag kurz genug sein wird, verweilen wir nicht lange und nehmen die ersten Kilometer unter die Räder. Wir ziehen vorbei an kleinen und grossen Dörfern mit kleinen und grossen Moscheen, vorbei an feldarbeitenden Frauen und eselreitenden Männern, vorbei an frühlingserwachten Feldern und Pappeln gesäumten Flüsschen. Die "Old Lady" schaukelt gutmütig auf dem schlechten Strassenbelag. Die Reisemusik lässt uns an die lieben Leute zu Hause denken, die sie für uns zusammengestellt haben.

Immer wieder gibt es etwas zu entdecken: eine osmanische Moschee mit reicher Ornamentik, eine Karawanserei, die uns von der Starker Mannorientalischen Zeiten träumen lässt, Höhlenkirchen in bizarren Tufffelsen oder eine mittelalterliche Kreuzritter-Burg über einem steilen Felsen. Vielleicht entdecken wir aber auch nur den alten Bazar, wo wir um die Zutaten unseres Mittagessens feilschen.

Je nach Wetter oder Tagesziel findet das Picknick im Auto oder auf einer gemütlichen Wiese statt. Neben dem frischen Gemüse und den türkischen Spezialitäten geniessen wir ebenso die frische Luft und die Freiheit solche Momente erleben zu dürfen.

Die Weiterfahrt verkürzen wir uns mit Geschichten aus "Tausend und einer Nacht", Studium des Reiseführers oder Auffrischen der Russischvokabeln. Doch meist ist das Verarbeiten von Landschaft und Begegnungen intensiv genug. Nicht zu vergessen Apfelkaufsind Pinkelpausen oder Tankstops, die durchaus bei einer Einladung zum Tee enden können.

Da wir heute nicht mehr weit fahren müssen, gönnen wir uns einen Hamam-Besuch, bei dem der Reisestaub der letzten drei Tage vom Masseur tüchtig abgeschrubbt wird. Der Abendruf des Muezzins ermahnt uns dann an das bevorstehende Einbrechen der Dunkelheit. Leider fehlen uns nun die Zeit und das Tageslicht für die Suche nach einem geeigneten Lagerfeuerplatz, sodass wir uns kurzerhand für das nächste Kebab-Lokal entscheiden. Gesättigt spähen wir im Scheinwerferlicht nach einem ruhigen Fleck ausserhalb des Ortes. Immer wieder sind wir erstaunt, wie Ach wie schöneinfach es ist in der Türkei ein romantisches Plätzchen zu finden und wie schnell so ein Reisetag vorbei geht.

Während wir erfüllt in die Nacht einsinken, gehen uns die Bilder der zurufenden Kinder, der neugierigen Bauern und der freundlichen Händler durch den Kopf. Scheinbar wirken wir recht exotisch auf sie alle, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzähl werden.